Der Nager liest.

Rezension von Dietlof Reiche „Freddy. Ein wildes Hamsterleben.“

Heute setze ich mal meine Rezensionen vergangener und aktueller Hamsterliteratur fort, die ich vor einiger Zeit begonnen habe. Und zwar mit einem Werk von 1998 von Dietlof Reiche: Es heißt „Freddy. Ein wildes Hamsterleben“ und bildet den Auftakt zu einer Reihe von Memoiren eines Goldhamster, der sich Freddy Auratus nennt. Ich würde sagen, dass dieser Freddy ein würdiger Vertreter unseres Nagertums ist. Als Beispiel sei folgendes Zitat genannt:
„… Das Kennwort habe ich nämlich längst geknackt. Ich knacke alles. Kennworte, Sonnenblumenkerne und Mehlwürmer […] Vielleicht sollte ich auch erwähnen, dass ich ein Hamster bin. Genauer gesagt: ein Goldhamster, lateinisch: Mesocricetus auratus. […] Tatsächlich sind wir Goldhamster ziemlich einzigartig.“
Aber geNAG, kann ich da nur sagen!
Auch sonst finde ich in diesem Band keine ganz groben Fehler – z.B. wird häufig und angemessen ausdauernd darauf verwiesen, dass man unsereinem ein gerüttelt Maß an Sonnenblumenkernen nicht vorenthalten sollte!
Bleibt nur ein winziger Kritikpunkt – und das mag ein vermarktungsorientierter Kunstgriff des Erzählers sein, ich nehme kaum an, dass dies auf Tatsachen beruht: Freddy behauptet doch tatsächlich, dass er ein Kunststück einstudiert habe, um vor den Menschen putzig zu tun – PUTZIG! Werte Leserinnen und Leser dieser Zeilen, merkt Euch dies: Ein Goldhamster ist würdig, erhaben, hochachtungsheischend – aber NIE putzig!!!!

Zitat aus: Dietlof Reiche, Freddy. Ein Hamster packt aus (Sammelband), Verlag Beltz und Gelberg 2008, S. 8.
Mehr Informationen über Freddys Bücher auch auf seiner Webseite:  hier geht’s zu Freddy!