Barbara Yelin

Gespräch mit Barbara Yelin, geboren 1977 in München, wo sie heute auch lebt. Sie hat Illustration an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW Hamburg studiert. Als Comiczeichnerin ist sie zuerst in Frankreich durch die Bände „Le visiteur“ und „Le retard“ bekannt geworden. Auf Deutsch hat sie u.a. „Gift“, „Riekes Notizen“ und zuletzt „Irmina“ veröffentlicht. Für „Irmina“ wurde sie u.a. mit dem Münchener PENG-Preis (2015) sowie 2016 dem Erlanger Max- und Moritz Preis als beste deutschsprachige Comic-Künstlerin ausgezeichnet. Das Interview entstand am Rande des Comic-Salons Erlangen 2016.
Barbara Yelin, FotoBarbara Yelin, (C) Martin Friedrich

Deine ersten beiden Comicwerke, „Le visiteur“ und „Le retard“ sind auf Französisch erschienen. Wie kam es dazu?
Das kam eigentlich eher zu mir: „Le visiteur“ war eigentlich meine Diplomarbeit. Und man kann eigentlich auch nicht sagen, dass es auf Französisch erschienen ist – weil es nämlich keine Worte hat; es handelt sich sozusagen um ein Märchen für Erwachsene, das viel Raum für Assoziationen lässt. Der Verleger Thierry Groensteen kam damals auf mich zu, als er für seinen neu gegründeten Verlag „Edition de l’an 2 – Actes Sud“ auf der Suche nach Projekten war. Das war natürlich ein riesiger Glücksfall für mich. Thierry war es auch, der mir dann vorschlug, noch ein zweites Buch zusammen zu machen – das wurde dann ein „richtiger“ Comic, mit Sprechblasen etc.. Die Geschichte zu „Le retard“ stammt von mir, allerdings wurde der Text von einem Übersetzer ins Französische übertragen: Fünf ehemalige Schulfreunde treffen sich nach einigen Jahren wieder. Während sie auf den sechsten warten, werden Erinnerungen an die gemeinsame Vergangenheit wach. Das Werk existiert tatsächlich auch nur auf Französisch. Reprodukt hat mir zwar einmal angeboten, es auch auf Deutsch herauszugeben, aber das ist zu weit weg für mich – heute würde ich an den Zeichnungen wohl vieles anders machen, daher habe ich auf eine deutsche Ausgabe verzichtet.
Barbara Yelin, Le visiteur, CoverCover von Barbara Yelin, Le visiteur
(C) Editions de l’An 2 | Actes Sud

Wie hast du bei deinen Werken gearbeitet?
Für „Le visiteur“ ausschließlich mit Bleistift und Radiergummi, bei „Le retard“ mit Buntstiften, die aber nicht wasservermalbar waren. Beim nächsten Comic, „Gift“, habe ich dann wieder mit Bleistift gearbeitet, und bei „Irmina“ war von allem etwas dabei. Durch die Wasservermalbarkeit der Stifte kann ich Fläche schaffen, wobei die Lebendigkeit der Striche trotzdem erhalten bleibt. Das ist mir wichtig, dass man immer den Prozess sehen kann. Also, ich lege eine Skizze zugrunde, die ich dann immer weiter ausarbeite; manchmal setze ich zum Schluss noch mit weißer Gouache ein paar Highlights. Der Rechner kommt bei mir nur am Schluss zum Einsatz, in der Nachbearbeitung.
Barbara Yelin, Gift, CoverCoverillustration von Barbara Yelin, Peer Meter, Gift
(C) Reprodukt
Wie hast du für „Irmina“ z.B. das Lettering gestaltet?
Das habe ich selbst geschrieben, auf einem separaten Blatt, und dann eingescannt und zugeordnet. Damit das alles im Druck dann organisch aussieht und alle Farben – auch die der Zeichnungen natürlich – gut rauskommen, bin ich auch extra in die Druckerei gefahren und habe darauf viel Sorgfalt verwandt.
Für die ausländischen Ausgaben von „Irmina“ habe ich mir mittlerweile allerdings einen Fonts meiner eigenen Handschrift machen lassen. Bei „Gift“ z.B. habe ich auch die französische und die spanische Ausgabe noch handgelettert, aber das ist doch eine sehr aufwendige und mühselige Arbeit, daher erscheinen die Übersetzungen von „Irmina“ jetzt mit dem Fonts. Das Ergebnis gefällt mir auch sehr gut, aber die größte Lebendigkeit gibt natürlich nach wie vor das Handlettering. Da ist der Text einfach besser an die Zeichnungen angepasst, gerade für Soundwörter z.B. mache ich auch weiter Handlettering.
Leseprobe aus Barbara Yelin, Irminar

 

 

 

 


Ausschnitt aus Barbara Yelin, Irmina

(C) Reprodukt
Und wie bist du ursprünglich auf die Idee gekommen, Comics zu machen?
Dazu hat mich eigentlich Anke Feuchtenberger inspiriert, die an der Uni meine Professorin war. Ich habe als Kind schon immer gerne geschrieben, habe es dann aber irgendwie vergessen. Weil ich auch schon immer gerne gezeichnet habe, habe ich dann Illustration studiert. Dass man beides verbinden kann – zeichnen und erzählen – ist mir erst während des Studiums aufgegangen. Ich habe aber dann noch lange gebraucht und daran arbeiten müssen, einen wirklichen Zugang zum Erzählen zu finden, wenn es um so Fragen geht wie: Wie baue ich (m)eine Geschichte auf, wie verläuft die Dramaturgie, der Spannungsbogen; was ist der Höhepunkt, was die Schlüsselfrage – worum geht es eigentlich?
Wir haben eine Erzähltradition, die man bedient oder bricht, aber die man nicht einfach negieren kann. Hinzu kommt der begrenzte Platz in den Sprechblasen, wo jedes Wort sitzen und den Rhythmus tragen muss, den ich mir für meinen Comic wünsche. Das ist auch bis heute eine größere Herausforderung für mich, als letztlich dann die Bilder zu der Geschichte zu gestalten.

Dein aktuelles Werk, „Irmina“, hast du selbst gezeichnet und auch selbst den Text entworfen. Für das vorige Werk, „Gift“, hast du mit dem Autor Peer Meter zusammen gearbeitet. Wird dein zeichnerischer Stil oder deine Arbeitsweise davon beeinflusst, ob du alleine oder mit anderen zusammen arbeitest?
Also, ich würde jetzt nicht sagen, „Gift“ sieht total anders aus als „Irmina“, weil ich mit einem Autor zusammen gearbeitet habe. Der Stil muss zur Geschichte passen, sie unterstützen – das ist mir wichtig. Es kommt immer zuerst die Story, die Frage: Was will ich eigentlich erzählen? Und danach richtet sich dann der Stil. Das heißt jetzt nicht unbedingt, dass die Story schon beim Beginn der zeichnerischen Arbeit komplett ausgearbeitet sein muss, aber der Stil der Zeichnung ordnet sich der Idee der Story unter und nicht umgekehrt. Und ein Autor, mit dem man arbeitet, gibt dir da im besten Falle konstruktive Kritik und Input. Du hast natürlich diesen großen Abstimmungsprozess bei der Zusammenarbeit mit einem Szenaristen. Ich möchte z.B. gerne beim Text mitreden dürfen, wünsche mir dafür aber auch, dass der Autor sich meine Zeichnungen anschaut und dort mitredet. Das kann dann sehr fruchtbar sein, funktioniert aber natürlich nicht mit jedem. Bei „Gift“ haben Peer und ich z.B. viel darüber diskutiert, wo man welche Worte weglässt, weil‘s die Zeichnungen schon erzählen, und andersherum.
Aber auch wenn ich wie bei „Irmina“ alleine an einem Stoff arbeite, suche ich immer die Zusammenarbeit mit einem Lektor. Dieser professionelle Austausch ist für mich einfach unverzichtbar.
Barbara Yelin, Irmina, CoverCover von Barbara Yelin, Irmina
(C) Reprodukt

Du hattest und hast ziemlich viele Lesetermine für „Irmina“, habe ich auf deiner Homepage gesehen. Wie gestaltest du deine Lesungen?
Ich versuche, so viele Bilder zu zeigen wie möglich – der Beamer ist also sehr wichtiges Werkzeug für die Lesungen! Für „Irmina“ z.B. habe ich mir Szenen ausgesucht, die ich besonders wichtig finde, und die Seiten in einzelne Panels zerschnitten. Dann zeige ich Panel für Panel und lese die Texte auch teilweise vor. Das funktioniert ganz gut; zwischendurch erzähle ich vom Arbeitsprozess, zeige Skizzen und erzähle, warum ich mich für diese Geschichte entschieden habe. Ich würde sagen, durch dieses Präsentieren von Skizzen, Storyboards und Recherchematerialien kann bei einer Comiclesung sogar mehr Dialog mit den Lesern entstehen, als wenn z.B. ein Romanautor lediglich ein fertiges Kapitel nach dem anderen vorliest.
Und dann ist es so, wenn die Lesung in einer Buchhandlung oder einem Literaturhaus stattfindet, muss ich eigentlich immer auch einen kurzen Einblick darein geben, was eigentlich ein Comic ist, das ist anders als z.B. in Comicläden, wo das Publikum schon comic-erfahren ist. Die häufigste Reaktion lautet dann: „Ich wusste ja gar nicht, dass es so etwas gibt – Comics für Erwachsene!“ – Also, auch wenn vielleicht wir, die in der Szene „drin“ sind, den Eindruck haben, dass das Thema Comic gerade recht präsent ist in Medien und Presse, ist das bei vielen traditionellen Buchleserinnen und –lesern noch überhaupt nicht richtig angekommen. Das ist auf jeden Fall meine Erfahrung und mein Eindruck.

Was ist denn die häufigste Reaktion, oder die häufigste Frage, die dir zu „Irmina“ bisher gestellt wurde?
Zum einen sind das Fragen zu Machart – wie lange hat das gedauert, wie wurde gearbeitet, kann man davon leben usw.. Inhaltlich kommt häufig die Frage, was davon wahr ist und was nicht, und wie die Familie reagiert hat, denn ich verwende ja Teile aus der Biographie meiner Großmutter für die Geschichte meiner Hauptperson, und die ist ja nicht unbedingt eine positive Figur.

Du hast schon viele Workshops im Ausland gegeben, z.B. in Ägypten, Indien oder dem Kosovo. Welcher davon ist dir besonders im Gedächtnis geblieben? Welche Unterschiede zu deutschen Comickünstlern hast du festgestellt?
Dazu muss ich zunächst sagen, dass das zum Teil unterschiedliches Publikum ist. Ich habe z.B. drei Jahre lang das Comicseminar in Erlangen gegeben, und da sitzen Leute drin, die schon sehr viel können, sehr weit Fortgeschrittene. Wenn man dagegen z.B. für das Goethe-Institut etwas macht, sind das häufig Leute, für die das Medium Comic sehr neu ist, auch wenn sie schon Zeichenerfahrung haben, oder teilweise sind es dort auch interessierte Jugendliche
Der spannendste Workshop war der im Kosovo, in Pristina. Dieser Ort hat eine sehr junge, heftige Geschichte, du bist da umgeben von vielen Kriegs- und Verdrängungsschauplätzen. Hinzu kam, dass der Workshop eine spannende, aber ziemlich komplexe Themenstellung hatte – die von den Veranstalterinnen kam – nämlich, was verbindet einen Ort mit Geschichte, mit Erinnerung, und zwar in der Tradition von W.G.Sebald, der in seinen Romanen Bildfundstücke verwendet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Deutschland, Belgien, Serbien Slowenien, Kosovo, Kroatien… Dabei war noch Ute Friederich, eine Literaturwissenschaftlerin, als Co-Leiterin. Und wir waren da den ganzen Tag in einem fast fensterlosen Raum im Erdgeschoss eines riesigen Plattenbaus in Pristina, wo man auch immer etwas Wasser tröpfeln hörte… das war schon eine intensive Atmosphäre. Die Teilnehmenden waren aber alle sehr motiviert, sich auf das Thema und den Workshop einzulassen, die Ergebnisse sind alle sehr spannend und intelligent geworden – das war ein sehr eindrückliches Erlebnis.
Was mir noch aufgefallen ist: Wir Zeichner hier konzentrieren uns sehr auf uns selbst, erzählen von uns selbst. Das würde man in Ägypten z.B. nicht unbedingt machen. Dort habe ich einen Workshop kurz nach der Revolution gegeben, und es ging um die Idee, die Geschichten zusammenzutragen, die die Teilnehmer auf der Straße finden. Da kam dann häufig die Reaktion „Aber wir kennen doch die große Zusammenhänge noch nicht, wir wollen erst warten, wie alles ausgeht“, und wenn ich dann gesagt habe „Dann erzählt doch, was euch jetzt bewegt und was ihr erlebt“, kam oft als Reaktion „Wieso, wen interessiert denn das?“

Konnten die Teilnehmenden das dann gleich umsetzen?
Die Ergebnisse waren sicher nicht so breit wie die Geschichten, die sie während des Workshops erzählten. Aber das muss man auch vor dem Hintergrund sehen, dass sie zuvor teilweise monatelang auf der Straße demonstrieren gewesen waren und der Workshop ihnen auch eine Plattform bot, sich erstmals untereinander auszutauschen über ihre Erlebnisse. Es ging auch eher darum, Anstöße zu liefern für die künstlerischen Prozesse. Das Goethe-Institut hat dabei eine ganz positive Rolle gespielt, weil von dort gar keine Erwartungshaltung an den Workshop herangetragen wurde, sondern einfach die Möglichkeit geboten, eigene Sachen zu entwickeln. Und kurze Zeit später kam dann die Zensur in Ägypten zurück… Und so sind die Ergebnisse letztlich – wie so oft – auch nicht das Wichtigste, sondern der Austausch und der Prozess, das, was dadurch bei dem einen oder anderen gedanklich und zeichnerisch vielleicht ausgelöst wurde.

Zurück nach Deutschland: Was wünscht du dir für die deutsche Comicszene?
Ich würde sagen: an allen Ecken weitermachen! Wichtig wäre es sicher, mehr Leserinnen und Leser zu gewinnen, denn im Moment ist es teilweise so, dass die vielen verschiedenen Sachen, die gerade entstehen, in dieser Breite gar nicht bei der Leserschaft ankommen. Denn leider ist es ja oft so, was vorne in den Läden liegt, wird noch angeschaut, was weiter weg entfernt in einem Regal steht, schon nicht mehr. Und da arbeiten ja auch alle Comicverlage dran, da mehr durchzudringen, aber da liegt schon noch ein ganzes Stück Weg vor uns. Und dass die Diskussion um Comics versus Graphic Novels befriedet wird: Es gibt einfach eine unheimliche Diversität im Bereich Comicliteratur, und umso breiter die aufgestellt ist, umso cooler ist es doch eigentlich. Ich mache ja auch nicht Comics aus der Überlegung heraus, welches Segment ich bedienen möchte, sondern aus der Frage heraus, was mich interessiert.

Du hast auch Preise für „Irmina“ gewonnen, z.B. auf dem Comicfestival München den Peng-Preis für den besten deutschsprachigen Comic, und auch hier in Erlangen bist du für den Max- und-Moritz-Preis nominiert.  Was bedeuten solche Auszeichnungen für dich? (Anm.: Das Interview entstand vor der Preisverleihung, auf der Barbara Yelin dann tatsächlich ausgezeichnet wurde.)
Es freut mich sehr, wenn die eigene Arbeit in der Form gewürdigt wird. Das ist ein großer Motivationsschub. Bedeutung haben Auszeichnungen vor allem für das jeweilige Buch, weil Preise in der Regel dem Buch helfen, mehr Leserinnen und Leser zu finden. Und Preise wie z.B. der Bayerische Kunstförderpreis waren auch eine wirkliche finanzielle Unterstützung.
Ich bin sehr happy, dass ich jetzt seit einigen Jahren vom Comicmachen leben kann, aber trotzdem mache ich noch Illustrationsjobs und lebe ja auch kein besonders luxuriöses Leben. Und ohne die Lesungen und Workshops würde es auch nicht gehen. Das ist aber ja bei anderen Künstlern, z.B. Romanautoren, auch nicht viel anders, ohne einen Super-Bestseller wird’s für die auch schwierig, davon zu leben. Wobei es in der Literaturszene allerdings deutlich mehr Förderung gibt als für Comicschaffende, z.B. durch Preisgelder oder Stipendien. Ohne Förderer wie das Goethe-Institut, die auch das Medium Comic ernst nehmen, wäre es wirklich noch einmal viel schwieriger.
Barbara Yelin, Thomas von Steinäcker, Der Sommer ihres Lebens

 

 

Ausschnitt aus Barbara Yelin, Thomas von Steinaecker, Der Sommer ihres Lebens
(C) Barbara Yelin/ S. Fischer Verlag

Und was sind deine aktuellen Projekte?
Mit Thomas von Steinaecker habe ich vor kurzem einen Webcomic abgeschlossen, „Der Sommer ihres Lebens“ – die letzte Folge erschien am Freitag, 27. Mai. Insgesamt waren das fünfzehn Folgen, und die sind nach wie vor zu finden auf www.hundertvierzehn.de.
Für das Goethe-Institut Israel habe ich dann gerade ein Projekt abgeschlossen über die deutsch-israelische Schauspielerin Channa Maron – eine sehr spannende Persönlichkeit und eine starke Frau. Bemerkenswert an ihr ist nicht nur ihre Schauspielkunst, sondern ihr Leben: 1933 musste sie mit ihrer Familie vor den Nazis fliehen, da war sie 10 Jahre alt. Und schon damals war sie ein Kinderstar, sie spielt z.B. in der Eröffnungsszene von „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ in einer der ersten Szenen das Kind, das den berühmten Auszählreim spricht, der mit dem Hackebeilchen. Über Frankreich ist ihre Familie dann in Israel gelandet, und als junge Erwachsene hat sie mit der Schauspielerei wieder angefangen, sie hat sich nie unterkriegen lassen. Außerdem hat sie sich in ihrem späteren Leben stark als Friedensaktivistin engagiert, z.B. für die Aussöhnung mit Palästina. 1970 geriet sie beim Umsteigen auf dem Flughafen München in einen palästinensischen Anschlag und verlor in der Folge ein Bein. Trotzdem ist sie ein Jahr später wieder auf der Bühne gestanden und hat sie sich bis zu ihrem Lebensende 2014 für ein autonomes Palästina und die Zweistaatenlösung eingesetzt.
Das Goethe-Institut hatte nun die Idee, ihr Leben in Plakaten erzählen zu lassen, und zwar jeweils in 10 Plakaten, gestaltet von zwei unterschiedlichen Künstlern. Einer davon war der israelische Künstler David Polonsky, die andere war ich. Diese Ausstellung wurde dann in Schulen gezeigt, um an Channa Maron zu erinnern, und es war dem Goethe-Institut (und mir) wichtig, dass dies nicht mit erhobenem Zeigefinger passiert, sondern so, dass man Lust aufs Lesen bekommt, als spannende Geschichte.
Ich habe dafür einige ihrer Wegbegleiter interviewt, und einzelne Episoden aus ihrem Leben erzählt, jeweils aus der Perspektive eines dieser Wegbegleiter. Zu jeder Dekade ihres Lebens habe ich so eine kleine Szene gestaltet. David hat jeweils ein Plakat kombiniert mit den politischen Ereignissen, die zu jener Zeit stattfanden. Als Buch erscheinen wird das Ganze im Herbst bei Reprodukt.
Barbara Yelin, Channa Maron

 

 

Cover von Barbara Yelin, David Polonsky, Vor allem eins: Dir selbst sei treu. Die Schauspielerin Channa Maron
(C) Reprodukt

Und deine Pläne für zukünftige Projekte?
Es wird in den nächsten Jahren auch wieder ein größeres Projekt geben, aber dazu kann ich im Moment noch nicht so viel sagen, außer dass es definitiv kein historisches Thema sein, sondern in der Jetztzeit spielen wird. Und dass mehr Protagonisten im Mittelpunkt stehen werden, nicht nur eine einzelne Person. Es ist mir schon wichtig, in den Themen auch divers zu bleiben – deswegen habe ich ja z.B auch „Riekes Notizen“ zwischendurch gemacht.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!
Das Interview führte Sylvia Marquardt

Weitere Informationen über Barbara Yelin unter:
http://barbarayelin.de/