„Je mehr der Künstler sich bemüht, wahr und aufrichtig zu sein, je mehr er versucht, das Einmalige und Vergängliche bescheiden und getreu nachzubilden, desto mehr kommt in seinem Werk das zum Ausdruck oder doch zur Ahnung, was nicht vergänglich ist. Je getreuer und ähnlicher z.B. eine Büste ist, je weniger sie idealisiert und verallgemeinert, desto mehr stellt sie für den Betrachter, der den Dargestellten im Leben gar nicht kennt, das Allgemeine dar: das Bild des Menschenbruders, des Lebenden, des Leidenden, des der Liebe Fähigen. In jedem guten Porträt steckt das verborgen, ohne dass der Künstler daran zu denken braucht…“ *
Dieses Zitat aus einem Brief von Hermann Hesse skizziert sehr treffend auch das Schaffen von Reinhard Kleist, der mit seinen Graphic Novels über Persönlichkeiten der Zeitgeschichte viele Auszeichnungen erhalten hat. Mit seinem neuesten Werk „Der Traum von Olympia. Die Geschichte von Samia Yusuf Omar“ möchte er durchaus auch eine Botschaft an die Leser kommunizieren.
Wir haben ihn auf dem Comicfestival 2015 in München getroffen, und das ausführliche Interview mit Reinhard Kleist könnt ihr hier lesen.
*Brief an Els Bucherer vom 17.4.1931, z.B. in Hermann Hesse: Gesammelte Briefe, Suhrkamp Verlag 1979, Band 2.