Von meinen Abenteuern mit dem Basi zurückgekehrt, möchte ich mich auch mit den anderen literarischen Publikationen beschäftigen, die sich mit uns Hamstern befassen und die einiges Wahres, aber leider auch viel Unbotmäßiges über unsereinen enthalten.
Zunächst einmal gehe ich zurück ans Anfang des 20. Jahrhunderts, zu Hermann Löns (1866-1914) und seinen Tierschilderungen, in denen er sich auch dem Hamster widmet – dem Feldhamster, um genau zu sein. Dazu gibt es Positives und Negatives zu sagen:
Positiv finde ich die sehr stimmungsvollen Beschreibungen unseres Wesens, etwa was das NAGEN sowie die Körperpflege betrifft, z.B.:
„Deshalb tut sich der alte Hamster nicht den geringsten Zwang an, langt sich eine Bohne nach der anderen und knabbert sie auf, enthülst eine gute Portion Getreidekörner und beendigt sein Mahl mit einigen Stücken Wurzelwerk; dann kratzt er sich wieder ausgiebig, murrt zufrieden, streicht sich den Schnurrbart zurecht, kämmt sich das Haar und steigt in sein Ausgangsrohr hinein…“
Jawoll, kann man da nur nagen, äh sagen, wenn ich auch anmerken möchte, dass Bohnen für uns Goldhamster eher unverträglich und daher zu meiden sind. GAR NICHT einverstanden aber bin ich mit folgender Äußerung von Löns:
„Er schüttelt sich vor Wonne und bleibt mit geschlossenen Augen sitzen, tief atmend und ab und zu dumpf schnarchend und murrend.“
Also bitte! Wenn wir die Augen geschlossen halten, meditieren wir Hamster natürlich über den Zustand der Welt und geben uns äußerst tiefschürfenden Gedanken hin – zu tiefschürfend, als dass ich sie hier ausbreiten möchte. Vonn wegen schnarchen!!!
Gänzlich streichen sollte man meiner Meinung nach die letzte Seite, in der es doch tatsächlich um die Hamstervernichtung im großen Stil geht. Das ist wahrhaft schockierende Lektüre für unsereinen! Lediglich, dass der Protagonist davonkommt, rechne ich dem Autor noch als mildernden Umstand an.
Was ich nagte, habe ich genagt.
Alle Zitate nach: Hermann Löns: Im Wald und auf der Heide, Safari-Verlag Berlin.